An die 300 Menschen fanden sich am Montagabend am Pfanzeltplatz zusammen, um gemeinsam für einen bunten, weltoffenen Stadtteil zu demonstrieren. „Die Kundgebung war ein voller Erfolg“, so die Vorsitzende der SPD Perlach-Waldperlach Helena Schwinghammer, „wir sind bunt, wir sind laut und wir sind viele. Das haben wir eindrucksvoll gezeigt. Die AfD versucht hier ihre Strukturen aufzubauen, doch das lassen wir nicht zu. In Perlach ist kein Platz für Ausgrenzung und Diskriminierung.“
Unter den Teilnehmern war auch der Münchner Liedermacher Roland Hefter. Sein Anti-AfD-Song „Mia ned“ hatte 2018 vor der Landtagswahl mit fast einer halbe Millionen Aufrufen auf YouTube für Furore gesorgt. Hefter, der für die SPD für den Stadtrat kandidiert, freut sich ebenfalls über den lauten und musikalischen Protest: „Ich selbst wurde mit Drohungen und Beleidigungen wegen meines Engagements gegen die AfD konfrontiert. Ich weiß, was es heißt Farbe zu bekennen. Umso schöner, dass wir heute so viele sind!“
Die friedliche Versammlung wurde lediglich gestört durch den bekannten Rechtsextremisten Michael Stürzenberger, der die Kundgebungsteilnehmer ungefragt und gegen deren Willen filmte und belästigte. Bereits am Vortag veröffentlichte Stürzenberger mehrere Hetzartikel über Markus Guinand, den Beauftragten gegen Rechtsextremismus des Bezirksausschuss 16. Guinand, der auch im Vorstand des örtlichen SPD-Ortsvereins sitzt, lässt sich die Lügen und Beleidigungen, die in dem Artikel und den darunter folgenden Kommentaren, verbreitet werden, nicht gefallen: „Ich werde persönlich Anzeige erstatten. Wir müssen zeigen, dass Menschen, die mit Hass und Hetze agieren, nicht im Recht sind und dass Bürger, die sich ehrenamtlich für unsere Demokratie einsetzen, in unserem Land geschützt sind.“
Stadtratskandidatin Lena Odell (SPD) ist begeistert vom Verlauf der Kundgebung: „Perlach ist bunt! Wir freuen uns, dass so viele unserem Aufruf gefolgt sind und für eine tolerante Stadtgesellschaft eingetreten sind. Wir lassen uns nicht einschüchtern, sondern zeigen weiter Gesicht im Kampf gegen Rechts.“